Carport richtig planen und bauen - Tipps und Tricks
VON Agentur belmedia GmbH Allgemein
In der Regel ist das Aufmauern einer Garage zeitintensiv und – aufgrund der Beauftragung einer Fachfirma – kostenaufwändig. Um demgegenüber eine solche Massivgarage selber zu bauen, benötigen Sie zudem ausgezeichnetes Fachwissen im Hinblick auf das Mauern und Verputzen.
Wenn Sie aber dennoch nicht auf einen geschützten Platz für Ihr Auto verzichten möchten, stellen Carports eine sowohl schnell erstellbare und preiswerte als auch bei Bedarf rückbaubare Lösungsalternative zur klassischen Massivgarage dar.
Neben der Kosten- und Zeitersparnis bieten Carports dabei weitere Vorteile gegenüber einer Garage aus Beton. Allerdings sollten Sie beim Bau eines Carports bestimmte Aspekte beachten. Dann werden Sie an Ihrem selbst gebauten Carport lange Freude haben.
Dabei nimmt bereits die Planung im Vorfeld einen hohen Stellenwert ein. Denn bei der Konzeptionierung können Sie Ihren lufigen PKW-Unterstand ganz nach Ihren individuellen Wünschen und Vorlieben bedarfsgerecht gestalten.
Erst einmal gilt zu klären, ob Sie einen offenen Unterstand oder ein Carport mit Seitenwänden oder weiten Überständen benötigen. Erstere Variante schützt Ihr Auto dabei vornehmlich gegen direkte Sonneneinstrahlung und Niederschlag. Ein Modell mit Seitenwänden respektive mit weiten Überständen schützt Ihr Fahrzeug dagegen zusätzlich vor schräg einfallenden Regen. Zudem ist das Auto durch diese quasi geschlossene Form auch gegenüber anderweitigen externen bzw. äusseren Einflüssen besser geschützt.
Achten Sie auf die unterschiedlichen Eigenschaften der Holzarten
Der Grossteil der im Handel erhältlichen Carports erhalten Sie als Selbstbausatz. Dabei werden in der Regel die jeweiligen Pfostenschuhe einbetoniert. So sind die Holzskelette vor Spritzwasser und Bodenfeuchte ausreichend geschützt. Achten Sie darauf, dass die Pfostenstärke 9 x 9 cm nicht unterschreitet.
Dies ist für die Statik ein entscheidender Aspekt. Bei der Wahl der Holzart sollten Sie die jeweiligen Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen. Entscheiden Sie sich zum Beispiel für eine Konstruktion aus Kiefer, müssen Sie mit einem erhöhten Pflegeaufwand rechnen. Ein regelmässiger Holzschutz ist hier unerlässlich. Setzen Sie dagegen etwa auf eine hohe Widerstandsfähigkeit, stellen Lärche oder Douglasie eine exzellente Wahl dar. Zudem vergrauen diese beiden Holzarten mit der Zeit lediglich leicht.
Optisches Erscheinungsbild individuell an Bedarf und Vorlieben anpassen
Bei der Planung der Dachform ist Ihr Wohnort ein mitentscheidender Faktor. So ist es beispielsweise in schneereichen Regionen äusserst sinnvoll, auf ein geneigtes Dach zu setzen. Denn dieses sorgt dafür, dass der Schnee vom Dach rutscht. Bei flachen Dächern besteht hier die Gefahr, dass der Carport unter der Dach- bzw. Schneelast zusammenbricht.
Bei der vielfältigen Auswahl an Selbstbausätzen müssen Sie zudem bei der Optik keine Kompromisse eingehen. Individualität, gepaart mit Kreativität ist hier Trumpf. So können Sie zum Beispiel Holz-Konstruktionen mit Applikationen verzieren oder zusätzlich andere Materialien zum Einsatz bringen. Oder aber Sie entscheiden sich für Carports, die mehr oder weniger auf Holz verzichten. Im Trend liegen dabei gerade Stahl- und Alluminiumrahmen mit Elementen aus Wellblech, Holztafeln oder Glas. Diese Varianten stehen für ein modernes Erscheinungsbild und sind zudem pflegeleichter und witterungsbeständiger als Modelle aus Holz.
Auf einen Blick: Die Vorteile eines Carports
Für welche Version Sie sich auch immer entscheiden – gute Gründe, ein Carport zu bauen, gibt es mehr als genug.
- Der Carport schützt – je nach Modell – vor Sonne und Regen, aber auch beispielsweise vor Vogelkot, herabfallendes Obst oder aufgewirbelte Steinchen.
- Gerade ein weiter Überstand spendet reichlich Schatte; dies verhindert ein Aufbrennen des Lacks und das Aufheizen des Autoinnenraums.
- Das Dach schützt vor Laub und etwa durch einen Herbststurm verursachten Astbruch.
- Das Auto bleibt im Winter schneefrei; zudem kommt es nur selten zu vereisten Scheiben.
Ausserdem bietet ein Carport einen exzellenten Rahmen, um kleinere Reparaturen oder Wartungsarbeiten am Auto vorzunehmen. Sie können ganz unabhängig von den Witterungsbedingungen mit ausreichend Bewegungsfreiheit an dem jeweiligen Fahrzeug Hand anlegen. Und an einem Auto gibt es immer etwas zu werkeln oder schrauben.
Diese Punkte sollten Sie beim Aufbau eines Carports in Eigenregie beachten
Für eine statikgerechte Montage ist das sichere Verankern der so bezeichneten H-Pfosten in Betonfundamenten das A und O: die verwendeten Anker müssen dabei aus Stahl bestehen. Sie sollten die Anker dabei mindestens drei Tage vor der eigentlichen Carport-Montage einbetonieren. So haben die Fundamente genügend Zeit, um auszuhärten. Wichtig ist hier, dass beim Einbringen des Betons keine Hohlräume entstehen.
Drücken Sie ihn daher mit einem Hammer oder einem ähnlichen Werkzeug rund um den jeweiligen Pfostenanker fest an. Bohren Sie zudem vor dem Aufbau alle Schraubverbindungen an den Holzteilen etwa mit einem Kegelbohrer vor; dies verhindert später Beschädigungen. Im Hinblick auf die Montage der Dachbinder ist ein Holzbock als Unterlage empfehlenswert. Sind Traufbretter anbei, vernageln Sie diese bündig mit der Dachschalung.
Im Normalfall und mit etwas handwerklichem Geschick sollten Sie Ihr Carport-Projekt nach rund 24 Stunden Arbeitszeit realisiert haben. Dieser schnelle Aufbau ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Sind Sie etwa gerade in ein neues Haus umgezogen und es steht noch keine Garage zur Verfügung, stellt ein derart schnell auf- und rückbaubarer Carport eine hervorragende Lösung dar. Wenn Sie Spass am Heimwerken haben, können Sie sich so zudem gut vom Umzugsstress akklimatisieren.
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