Deutliche Gewinnsteigerung bei Schweizer Krankenkasse Visana

Visana konnte im Krankenversicherungssystem der Schweiz in den letzten Jahren durch die Tochtergesellschaft Sana24 und Vivacare auf sich aufmerksam machen. Das Unternehmen hatte, nachdem es mit einer Billigprämien-Strategie gestartet war, schnell viele neue Versicherte in der Schweiz gewinnen können, die im abgelaufenen Jahr aufgrund eines Prämienanstiegs dem Unternehmen genauso schnell den Rücken kehrten.

Die Geschäftszahlen von Visana spiegeln dies allerdings nicht wider, wie die aktuelle Veröffentlichung seitens der Krankenkasse zeigt. Im vergangenen Jahr verzeichnete der renommierte Krankenversicherer einen Zuwachs an Mitgliedern im einstelligen Prozentbereich, auch wenn die Prämien der Muttergesellschaft kaum dem Billigsektor zuzuordnen sind.

Sechs Prozent mehr Kunden als im Vorjahr

Bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr 2014 machte der Visana-Konzernchef deutlich, dass der Abgang einiger Mitglieder von der günstigen Tochtergesellschaft nach der Prämienerhöhung nicht unerwartet kam. Der Zulauf vor einigen Jahren hätte bereits gezeigt, dass die meisten Versicherten allein aufgrund der vergünstigen Prämien zu Mitgliedern von Vivacare oder Sana24 geworden seien. Durch die notwendig gewordene Anhebung der Versicherungsprämien sei es deshalb absehbar gewesen, viele dieser wechselwilligen, rein kostenorientierten Mitglieder wieder zu verlieren. Für wirtschaftliches Arbeiten in einer Zeit, in der viele Gesundheitsleistungen teurer würden, war die Anhebung dennoch ein unvermeidbarer Schritt.

Umso positiver wurde die Entwicklung des Mutterkonzerns hervorgehoben, der zum Stichtag 1. Januar sechs Prozent mehr Mitglieder als ein Jahr zuvor verzeichnen konnte. Ein Mitgliederverlust von jeweils etwa einem Viertel der beiden Billigkassen steht dieser Entwicklung gegenüber. Die Krankenkasse hob dabei nicht nur den Zulauf durch neue Versicherte hervor, auch die niedrigere Kündigungsrate im Vergleich zu anderen grossen Kassen der Schweiz habe im Jahr 2014 zum Wachstumskurs beigetragen. Fasst man sämtliche Zu- und Abgänge des gesamten Visana-Konzerns zusammen, kam es zu einem Verlust der Grundversicherten von etwas mehr als drei Prozent. Knapp 575’000 Schweizerinnen und Schweizer besitzen aktuell die Grundversicherung bei diesem Unternehmen.

Deutlicher Zugewinnen bei den Zusatzversicherungen

Während das Geschäft des Unternehmens im Grundversicherungsbereich vergleichsweise dürftig ausfiel, vermeldete Visana deutlich positive Zahlen im Bereich der Zusatzversicherungen. Durch den Anstieg von mehr als neun Prozent kann das Unternehmen nun knapp 225’000 bestehende Verträge zur zusätzlichen Absicherung verschiedener Gesundheitsrisiken aufweisen. Für spezielle Verträge zur Absicherung wie beispielsweise den Unfallschutz, die bei den Schweizer Beschäftigten über den Arbeitgeber initiiert werden, gab es zudem einen Anstieg von etwa vier Prozent mit nun mehr als 380’000 bestehenden Verträgen. Und diese positive Entwicklung setzt sich auch in den Gewinnen des Krankenversicherers fort.

Zwar belastete der Mitgliederschwund bei Sana24 und Vivacare die Geschäftsbücher von Visana erheblich, der Gewinn im alltäglichen Geschäft sank auf 32 Millionen Franken. Im Endergebnis kam es durch erhebliche Gewinne in den Finanzeinlagen des Unternehmens dennoch zu einem stattlichen Gewinn der gesamten Unternehmensgruppe. Die positiven Zahlen spiegeln sich auch in den Bezügen von den Vorstandsmitgliedern und von Konzernchef Urs Roth wider, die im einstelligen oder niedrigen zweistelligen Bereich anstiegen. Die Entwicklungen rund um die Billigkassen lassen sich somit einfacher verschmerzen, und dürften im harten Konkurrenzkampf sämtlicher Krankenkassen in den nächsten Jahren noch fortsetzen.

Kosten der eigenen Grundversicherung genau überprüfen

Der Erfolg der traditionellen Krankenkasse Visana wurde unter anderem mit dem klassischen Filialsystem begründet. Vor allem ältere Kunden in eher ländlichen Regionen vertrauten weiterhin gern auf einen direkten Ansprechpartner vor Ort, ohne hierbei vorrangig auf die anfallenden Kosten für die Grundversicherung zu schauen. Dies führte teilweise zu der erstaunlichen Entwicklung, dass die Visana das gleiche Spektrum an Leistungen wie die Tochtergesellschaften anbot, letztere jedoch einen geringeren monatlichen Beitrag einforderten. Für die Mitglieder der Visana als Hauptversicherer kann sich ein Wechsel zu einer der Tochtergesellschaften also durchaus lohnen. Ohne die Visana-Gruppe als vertrauten Krankenversicherer zu verlassen, liessen sich so fortlaufende Versicherungsprämien absenken.

 

Oberstes Bild: © PathDoc – shutterstock.com

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