Neue Einrichtung? Nicht ohne Raumanalyse!
VON Agentur belmedia Allgemein
So schön einige Möbelstücke auch aussehen, nicht jedes passt gleichwohl in jede Wohnung oder jedwedes Haus. Ähnlich wie bei Menschen gibt es unterschiedliche Zimmertypen, denen nun einmal nicht automatisch alles „gut zu Gesicht steht“.
Deshalb sollte der erste Schritt vorm tatsächlichen Einrichten stets heissen: umfassend und sorgfältig eine Planung durchführen!
Meist wird die Zimmer-Planung dann nötig, wenn ein Umzug ansteht und Räume komplett neu ausgestattet werden. Später wird sie deshalb kaum noch genutzt, weil ja nur selten alle Möbelstücke auf einmal ersetzt werden oder die Nutzung eines Zimmer neu definiert wird. Von Vorteil ist sie aber auch, wenn eine Wohnung oder ein Haus einen veränderten Zweck erfüllen, zum Beispiel häufig beim Auszug der Kinder aus ihrem ursprünglichen Nest.
Kitzeln Sie das Optimale aus jedem Zimmer heraus
Genau darum geht es nämlich bei der Zimmer- beziehungsweise Raumanalyse. Die vorhandene Fläche, egal wie gross oder klein sie ist, soll optimal für ihre Nutzung ausgestattet werden. Auf diese Weise entwickelt sich ein ehemals einfacher Raum zum charakterstarken Wohnparadies, in dem sich alle Bewohner zu jeder Tages- und Nachtzeit wirklich wohlfühlen. Das schafft wiederum innere Ruhe und Harmonie und es sorgt auch dafür, dass man seine eigene Wohnung oder das Eigenheim voller Stolz seinen Freunden, Kollegen und Familienmitgliedern präsentieren kann. Insgesamt ist solch ein Planung also als eine runde Sache anzusehen, vor allem weil sie meist nicht länger als einen Tag dauert.
Bei der Zimmer-Planung wird beispielsweise ermittelt, welcher Raum am besten welche Funktion erfüllt, wo das Licht besonders beeindruckend hereinfällt, wie eine Form genutzt werden kann oder wo sie hinderlich wirkt, und natürlich auch, wo ausgewähltes Mobiliar besonders gut hinpasst. Faktoren, die hierbei wichtig sind: die Quadratmeter des Bodens, aber auch die Höhe der Wände, die Form der Grundfläche, der Lichteinfall, die Himmelsrichtung und nicht zuletzt die Lage innerhalb der Wohnung/des Hauses. Hat man die Analyse der Charaktereigenschaften eines Raumes erst einmal vollzogen, können diese später beim Möbelkauf und bei der konkreten Einrichtung berücksichtigt werden.
Wie sich der Raum auf sein Interieur auswirkt
Diese Frage sollte bei der Planung zu keinem Zeitpunkt vergessen werden. Beispiele, wie sich Zimmer auf Möbelstücke auswirken, gibt es viele. Quadratische Räume zum Beispiel eignen sich super für massive Möbel, da sie oft viel Stellfläche bieten und selbst grosse Stücke so platziert werden können, dass eine homogene Wirkung erzielt wird. Dunkle Möbelstücke bieten sich hingegen nicht unbedingt für einen Raum an, dessen Fenster sehr klein sind oder wenn das Licht schon draussen durch einen alten Baum abgefangen wird. So verlieren selbst luxuriöse und stilvolle Möbel ihren Reiz, da sie wie in diesem Beispiel einfach zu dunkel und geradezu erschlagend wirken.
Es lohnt sich, die Räume einmal ganz genau anzuschauen. Befinden sich schon kleinere Schäden am Parkett oder an der Wand, die bei der Wohnungsübergabe schlicht übersehen oder ignoriert wurden, empfiehlt es sich, diese zu kaschieren. Schränke, die auf etwas höheren Füssen stehen, sind bei beschädigtem Holzboden keine gute Wahl. Ein Makel an der Wand lässt sich aber super verdecken. Das kann ein schönes Regal leisten, das über der Stelle montiert ist und diese ganz und gar verdeckt.
Die Funktion des Raumes an sich und auch die seiner Nachbarn ist nicht zu vernachlässigen. Weisse Möbelstücke aus einem empfindlichem Material, die nicht über eine zusätzliche Veredelung verfügen, sollten von Küche und Bad besser ferngehalten werden. Fortdauernde Temperaturwechsel und Feuchtigkeit könnten ihnen schaden. Zugleich erkennt man Verschmutzungen, die von beiden Räumen über die Luft herübertransportiert werden, bei hellen Möbeln sehr schnell. All diese Gegebenheiten klingen zwar simpel, zeigen sich aber zusammengenommen erst bei einer durchdachten Zimmer-Planung.
Schwierige Räume – allgemeine Tipps
Schwierig sind meist kleine Zimmer, weil das Auge negative Erscheinungen hier sehr leicht wahrnehmen kann. Es sollte stets darauf geachtet werden, dass die Räume nicht „zugestellt“, also mit zu vielen Möbeln bestückt werden. Die Wandfarben sind in kleinen Zimmern möglichst hell zu wählen, um sie dadurch zu vergrössern statt einzuengen. Dekorationen an Fenstern fällt aus oder macht sich sehr rar. Werden die Fenster zugestellt, nimmt das dem Raum Tiefe – also wirkt er doppelt zugestellt.
Auch sehr lang gezogene Räume, sogenannte Schlauch-Zimmer, besitzen ihre Tücken. Innenausstatter nutzen hier immer wieder den Trick, die lange Wand mit hellem Farbton zu versehen, während Möbelstücke gerade an die kurze Wand gestellt werden. Auf diese Weise wirkt Letztere grösser, die helle Farbe an der langen Fläche sorgt dafür, dass sie weniger beengt und nicht wuchtig wirkt.
In kleinen Räumen, in denen man sich nur wenig aufhält, sollte auf Deko weitgehend verzichtet werden. Wenn in der Küche gegessen wird, darf sich dort auf jene für diesen Zweck elementare Geräte oder Apparate konzentriert werden. Ein zu grosser Tisch mit zu viel sinnlosen Accessoires nimmt nur unnötig Platz weg, der vielleicht lieber frei bleibt oder besser für die Spülmaschine genutzt werden könnte.
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