Stylisches Flair in alten Fabriketagen – wie wohnt es sich im Loft?
VON Agentur belmedia Allgemein
Im Loft zu leben liegt voll im Trend. Es entscheiden sich immer mehr Menschen für eine ehemalige Fabrik- oder Industriehalle als Wohnsitz. Die enorme Weite eines Lofts vermittelt ein einmaliges Raumgefühl.
Mit einer falschen Einrichtung allerdings geht vieles von der beeindruckenden Grosszügigkeit der riesigen Wohnumgebung verloren. In diesem Beitrag lesen Sie wertvolle Tipps zu einer idealen Ausstattung solch einer ehemaligen Fabriketage.
Der Name Loft leitet sich ab aus der amerikanischen Bezeichnung für Fabrik- oder Lagerhalle. In den 40er-Jahren des 20. Jahrhunderts liessen sich vor allem Künstler und Designer in leer stehenden Industriegebäuden in New York oder London nieder. Die beträchtlichen Flächen und extrem hohen Decken verschaffen den Hallen ihren ganz eigenen Reiz.
Mittlerweile sind Lofts auch in der Schweiz beliebt. In den 90er-Jahren wurden in Zürich und Winterthur ehemalige Fabrikbauten zu Wohnungen umfunktioniert, danach traten die Lofts ihren Siegeszug durch die gesamte Schweiz an. Aufwendige Sanierungen und extravagante Einrichtungen machen Loftwohnungen einmalig. Aller Modernisierungen zum Trotz sollte der ursprüngliche Charme einer solchen Anlage auch nach einer Instandsetzung erhalten bleiben.
Kreative Bewohner setzen bei der Ausstaffierung auf einen bunten Mix aus unterschiedlichen Stilrichtungen. Solche Mischungen und sogar Stilbrüche sind natürlich erlaubt und sie zaubern das ganz besondere Flair. Im Allgemeinen besteht ein Loft aus einem einzigen grossen Raum, daher stehen die Möbel also häufig frei und sind von jeder Seite zugänglich. So wird es wichtig, dass die Stücke überall schön anzusehen sind. Ein Sofa mit einem unansehnlichen Stoffrücken wirkt in der Raummitte dann unpassend. Achten Sie dementsprechend bei der Wahl der Einrichtungsgegenstände auch auf die Rückseiten der Möbelstücke.
Für ein Loft eignen sich minimalistische Teile, die mit ihrer Schlichtheit punkten. Dazwischen können mit ausgewählten Einzelstücken besondere Akzente gesetzt werden. Es lohnen sich ausgewählte Antiquitäten oder Sammlerstücke. Stöbern Sie doch bequem auf Flohmärkten oder in Second-Hand-Läden – dort werden Sie sicherlich das ein oder andere reizvolle Möbelstück entdecken! In den riesigen Hallen mit ihren hohen Decken wirken kleine Inventarteile völlig verloren. Achten Sie deshalb auf die attraktive Mischung aus grossen und kleinen Ausstattungsgegenständen. Setzen Sie mit Einzelstücken besondere Highlights.
Das Loft muss in verschiedene Wohnzonen eingeteilt werden, denn hier gibt es kein separates Wohn- oder Schlafzimmer mehr. Trotzdem können Sie mit dem Mobiliar die unterschiedlichen Bereiche geschickt abtrennen. Platzieren Sie beispielsweise zwischen Arealen grosse Regale als Raumteiler. Diese können offen und von beiden Seiten nutzbar sein.
Wollen Sie ein Regal an eine Wand stellen, sollte es ausreichend hoch sein. Hierfür eignet sich sich eine dekorativ angestellte Leiter, um die obersten Fächer zu erreichen. Hohe Schränke können Sie perfekt als Stauraum nutzen, denn von diesem gibt es in einem Loft aufgrund der offenen Gestaltung leider nur sehr wenig. Mittels Paravents schaffen Sie private Rückzugsorte, die dann auch den Blicken von Besuchern verborgen bleiben. Auch halbhohe Stellwände, die Sie individuell zum Beispiel mit Bildern gestalten, erfüllen diesen Zweck.
Besondere Bereiche können auch mithilfe des Lichts abgetrennt werden: Eine Leuchtleiste an der Decke kann den Übergang zu einem anderen Bereich markieren. Durch die senkrecht nach unten gerichteten Strahler wird auf diese Art eine Wand visualisiert. Sehr schön wirken Deckenfluter, die mit ihrem nach oben strahlenden Lichtkegel für eine eher indirekte Beleuchtung sorgen.
Originell, aber ins Loft passend, sind Industrieleuchten, die sich bei einer Raumhöhe von mindestens drei Metern besonders gut machen. Dem Stil werden alte Leuchten gerecht. Handelsüblich sind Retro-Leuchten, die verblüffend echt in der industriellen Optik gehalten sind – über dem Küchen- und Essbereich bilden sie garantiert einen Hingucker.
Loftwohnungen verfügen meistens über bodentiefe Fenster, die einen lichtdurchfluteten Raum erzeugen. Innenarchitekten raten hier von Gardinen ab, weil diese nicht zum Ausdruck eines Lofts passen. Am geeignetsten wirkt es, wenn Sie die Fenster im Ursprungszustand belassen. Können Sie nicht auf den Sichtschutz verzichten, empfehlen Fachleute Flächenvorhänge oder Jalousien.
Oft bleiben die Wände in Lofts – zumindest teilweise – authentisch. Backsteinwände oder sichtbares Mauerwerk lassen edle Möbelstücke davor besonders exklusiv erscheinen. Sehr edel sieht es überdies aus, wenn die belassenen Wände in geeigneten Farbtönen gestrichen werden.
Hängen Sie grosse Bilder auf und beleuchten Sie diese ideal. Damit setzen Sie gekonnt Akzente. Kleine Formate erscheinen in einer Halle verloren und sind deshalb nicht ratsam. Grosse, bunte Kunstwerke, auch abstrakte Darstellungen, sind optimal für ein Loft. Für welche Bilder Sie sich letztendlich entscheiden, bleibt Ihrem persönlichen Geschmack überlassen. Eines sollten Sie jedoch nicht vergessen: Grossformatig ist angesagt!
Bei der Akustik ergibt sich in Loftwohnungen häufig ein Problem. Infolge der hohen Räumlichkeit und der minimalistischen Einrichtung kommt es schnell zu einem Hallen von Tönen. Teppiche, Kissen und Polstermöbel schlucken diesen recht gut und verleihen zudem die nötige, gemütliche Atmosphäre. Auf dem Boden schauen eher sehr grosse quadratische Fliesen echt stylisch aus. Schnörkellos und ganz im Design der Industriewohnung wirken Kunststoffbodenbeläge, die völlig ohne Fugen auskommen und das hallenartige Flair unterstützen.
Der einzig private und wirklich abgetrennte Raum in Ihren vier Wänden wird wahrscheinlich das Badezimmer sein. Auch hier erweist sich eine klare Linienführung von Vorteil – setzen Sie den Stil des Lofts in der Badeinrichtung fort. Mit den raumhohen Fenstern wirkt eine Badewanne in der Mitte eines grossen Zimmers edel. Wer es mag, zaubert mit Glasbausteinen oder beleuchteten -wänden dort einige gekonnte Akzentuierungen.
Oberstes Bild: © 2M media – shutterstock.com