Umzug – Herausforderung für Ihre Möbel
VON Agentur belmedia Umzugsplanung
„Dreimal umgezogen = einmal abgebrannt.“ Diese drastische Formel führt zwar die umzugsbedingte Hausstandsumwälzung realistisch vor Augen, dennoch nehmen die meisten Menschen einen Grossteil ihrer Möbel mit.
Das Zügle mit dem vorhandenen Bestand an Möbeln stellt besondere Anforderungen an alle Beteiligten. Dabei ist es zunächst unerheblich, ob ein Single mit überschaubarer Möblierung oder eine Grossfamilie mit jeder Menge grosser und kleiner Möbel umzieht. Eine sinnvolle Planung macht sich in jedem Fall bezahlt.
Umzug in Eigenregie oder mit professioneller Unterstützung
Die Kosten für einen Umzugsind nicht unerheblich und so lohnt es sich allemal zu überdenken, ob ein Umzug in Eigenregie geleistet werden kann oder ob der Service eines professionellen Umzugsunternehmens in Anspruch genommen wird. Im ersten Fall ist natürlich ein passendes Fahrzeug unerlässlich, Helfer müssen organisiert werden und ohne ein gewisses Mass an handwerklichem Geschick geht wohl auch nicht so viel.
Beauftragen Sie ein Umzugsunternehmen, müssen Sie sich je nach Auftragsausgestaltung um vieles gar nicht kümmern. So stellt ein professionelles Umzugsunternehmen neben den passenden Fahrzeugen auch die geübten Möbelpacker und kann je nach Absprache die mitziehenden Möbel in der alten Wohnung demontieren und am neuen Standort wunschgemäss wieder aufbauen. Das kann durchaus lohnend sein, besonders dann, wenn es sich um einen grösseren Umzug handelt.
Wir machen das allein
Familie Grosskopf aus Luzern zieht in Eigenregie um. Neben den Eltern leben in der mittlerweile zu klein gewordenen Wohnung die zwei Geschwister Luca (6) und Jennifer (12), der nächste Nachwuchs kündigt sich bereits gut sichtbar an. Trotz der fortgeschrittenen Schwangerschaft haben sich die Grosskopfs auf einen Umzug in Eigenregie entschieden. Vorrangiger Grund für diese Entscheidung waren die doch erheblichen Kosten für ein Umzugsunternehmen, die die Möglichkeiten der Familie gesprengt hätten.
„Was wir brauchen ist Zeit, einen geeigneten Transporter und die Hilfe meiner Freunde.“, meint Vater Grosskopf und macht weitere Notizen auf seiner ohnehin schon gut gefüllten To-do-Liste.
Umzug ist eine Herausforderung auch für Ihre Möbel.
Fünf wichtige Punkte für das Zügle in Eigenregie
Eine gute Planung ist die Voraussetzung für einen möglichst reibungslosen Umzug, der die damit verbundenen Umstände in Grenzen hält. Von der Besichtigung der neuen Wohnung über das Renovieren bis hin zur Einrichtungsplanung und dem Wiederaufbau der Möbel ist es ein aufwendiger Weg.
1. Räumlichkeiten sehen, messen, aufteilen
In einem ersten Schritt müssen die Räume in der neuen Wohnung entsprechend den Anforderungen sinnvoll aufgeteilt werden. Wo soll das Wohnzimmer sein, wo das Schlafzimmer, welche Räume eignen sich als Kinderzimmer und wird vielleicht noch ein Arbeitszimmer oder Ankleidezimmer gebraucht? Küchen und Bäder sind von der Ausstattung her ohnehin schon festgelegt und können nur selten verlegt werden. Sind die zur Verfügung stehenden Räume grundsätzlich auf die vorhersehbare Nutzung aufgeteilt, geht es an das Ausmessen. Notiert und skizziert werden müssen nicht nur die Grundmasse. Auch die Lage von Türen und Fenstern ist wichtig für die spätere Planung der Einrichtung mit vorhandenen Möbeln.
2. Renovieren vom Boden bis zur Decke
Je nach erfolgter Raumverteilung empfiehlt es sich, eine Renovierung noch vor dem Umzug vorzunehmen. Leere Räume bieten dazu die besten Voraussetzungen. Im Einzelfall müssen auch Absprachen mit dem Vermieter getroffen werden, vor allem dann, wenn beispielsweise grundsätzliche Veränderungen am Bodenbelag oder Bodenaufbau vorgenommen werden sollen. Im Idealfall arbeiten Sie sich bei der Renovierung von den hintersten Räumen zum Eingangsbereich vor.
3. Die Umzugsplanung
Familien, die in Eigenregie umziehen, werden das nur selten in einem Ritt schaffen. Meist müssen mehrere Tage eingeplant werden, sodass auch der zeitweise Verzicht auf Gewohntes ansteht. Eine richtige Planung ist hier das A und O. Dabei ist zu entscheiden, welche Möbel bis zum letzten Umzugstag dringend gebraucht werden und welche anderen Möbel schon umziehen können. Dementsprechend gestaltet sich dann auch der konkrete Umzug der Möbel. Empfohlen wird hier, raumweise vorzugehen. Also beispielsweise erst die Kinderzimmermöbel von Luca und Jennifer, dann das Schlafzimmer, in einem weiteren Schritt die Wohnzimmermöbel, das Arbeitszimmer und zuletzt die Küche.
So können Sie die vorbereiteten Räume in der neuen Wohnung auch Stück für Stück wieder komplett einrichten und sparen sich ein wildes Durcheinander an Regalen, Betten, Schränken und zerlegten Möbeln.
4. Möbel abbauen und wieder aufbauen
Viele Möbel müssen aufgrund ihrer Grösse oder der Bauart vor dem Transport zerlegt werden. Dabei gilt: Je wertiger die Möbel, desto sicherer die Demontage und Neumontage. Billige Systemmöbel vertragen die Demontage weitaus schlechter und bereiten meist auch beim Wiederaufbau gewisse Probleme. Dennoch gilt für jedes Möbelstück ein gutes Mass an Vorsicht.
Zuerst werden von den leeren Möbeln die Beschläge und Türen abgebaut. Wenn sinnvoll, sollten auch die Scharniere entfernt werden. Anchliessend werden Einlegeböden entfernt und Schubladen oder andere Innenteilungen demontiert. Dann kommt der kompliziertere Teil. Am besten mit einem Helfer werden die Schrankmöbel jetzt von oben nach unten weiter abgebaut.
Tipp: Nummerieren Sie die Möbelteile an versteckter Stelle mit einem Bleistift durch. In der umgekehrten Reihenfolge des Abbaus können Sie dann die Möbel unkompliziert wieder aufbauen.
5. Der richtige Transport
Sind die Möbel transportfertig, geht es an den eigentlichen Umzug. Transportieren Sie einzelne Bretter möglichst hochkant auf der Längsseite liegend auf gut gepolsterter Unterlage und in den Zwischenräumen mit Decken, Malervlies oder Luftpolsterfolie geschützt. Besondere Vorsicht gilt hier bei empfindlichen Oberflächen und natürlich Glastüren, Spiegeln und ähnlich empfindlichen Einzelteilen. Kleinteile ordnen Sie immer den jeweiligen Möbeln zu und befestigen diese am besten in einem Beutel direkt an einem Möbelteil.
Umzugskartons mit dem ganzen Hausrat sollten möglichst erst dann umziehen, wenn die Möblierung der neuen Wohnung abgeschlossen ist. Dann stehen die Kisten und Kartons nicht störend in der Gegend und die Inhalte können auch gleich in die aufgebauten Möbel einsortiert werden.
Sicherlich birgt jeder Umzug in Eigenregie eine Menge Überraschungen, die sich hier nicht im Detail berücksichtigen lassen. Die fünf Tipps zum Umzug Ihrer Möbel sollten aber schon ein gutes Stück weiterhelfen.
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