Wohnen mit sicheren Möbeln

Wenn es um die Sicherheit in Wohnungen geht, dreht sich vieles um die Aufstellung und die spezielle Beschaffenheit von Möbeln. Besonders dann, wenn Kinder im Haushalt leben, lohnt sich hier immer ein zweiter Blick. Neben scharfen Ecken und Kanten, Schranktüren und Schubladen bieten besonders hohe Schränke und Regale noch andere Gefährdungspotentiale, die oftmals gar nicht erkannt oder aus Bequemlichkeit ausgeblendet werden.

Platz und Stauraum kann in keiner Wohnung zu viel da sein. Deshalb werden gern möglichst hohe Schränke und Regale aufgebaut, die den zur Verfügung stehenden Platz im Verhältnis zur Stellfläche besser ausnutzen können. Ähnlich wie im modernen Städtebau geht man hier gern in die Höhe, weil Grundfläche an sich Geld kostet und begrenzt zur Verfügung steht.

Stabilität nimmt mit steigender Höhe ab

Physikalische Gesetzmässigkeiten lassen sich auch mit den schönsten Möbeln nicht ausser Kraft setzen. Zu diesen physikalischen Gesetzmässigkeiten gehört auch die Tatsache, dass mit zunehmender Höhe bei gleicher Grundfläche weniger Stabilität im freien Stand gegeben ist. Das betrifft insbesondere schmale Schränke und schmale Regale, die unter bestimmten Umständen schneller zum Kippen und letztlich Umstürzen neigen, als solche mit breiter Grundfläche.

Oftmals reicht hier schon ein leichtes Ziehen an einer oberen Schranktür, damit ein hoher schmaler Schrank zum Kippen neigt. Dasselbe trifft auf Regale zu, wenn diese nicht ausreichend gesichert aufgestellt werden.

Sichern Sie hohe Regale und Schränke

Damit habe ich bereits den entscheidenden Punkt angerissen. Hohe Schränke und Regale sollten in jedem Fall gegen Umkippen gesichert werden. Die einfachste Möglichkeit dazu ist das Verankern der Schränke und Regale an der dahinter liegenden Wand. Dazu lassen sich handelsübliche Stahlwinkel einsetzen. Diese werden an einem Schenkel an der Oberseite des Schrankes oder Regales mit ausreichend langen Holzschrauben befestigt. Der wandseitige Winkel wird mit geeigneten Schrauben in der Wand verankert. Dabei müssen je nach Wandbeschaffenheit geeignete Dübel benutzt werden. Besondere Umsicht ist dabei bei Hohlraumwänden also beispielsweise Leichtbauwänden aus Gipskartonplatten erforderlich.

Lassen sich freistehende Schränke oder Regale nicht direkt an der Wand fixieren, bleibt die Möglichkeit der Verankerung im Boden. Hier ist allerdings bei Mietwohnungen zunächst der Vermieter zu befragen, da das Schrauben und Dübeln im Boden durchaus zu einer nachhaltigen Beschädigung der verlegten Böden führen kann.

Sollen Möbel am Boden fixiert werden, können hier unterschiedliche Möglichkeiten genutzt werden. Diese sind immer abhängig von der konkreten Gestaltung der Möbel und der Beschaffenheit der Möbel. Wegen dieser Vielfalt an Möglichkeiten möchte ich auf dieses Thema auch nicht weiter eingehen.

Einlegeböden als Unfallquelle

Für Kinder sind Schränke und Regale immer interessant. Hier gibt es Vieles zu entdecken und praktisch kein Inhalt von Schränken und Regalen ist vor neugierigen Kinderhänden sicher. Besonders spannend wird es, wenn es in die Höhe geht. Dann dienen Einlegeböden als Griffe und Leitern um irgendwie nach oben zu gelangen. Die Gefahr wird spätestens dann deutlich, wenn lose Fachböden durch die Belastung herausgezogen werden. Dann besteht nicht nur die Gefahr des Abstürzens, auch der Inhalt landet schnell und ungebremst auf den Köpfen der Kleinen.

Betroffen sind aber nicht nur Kinder. Auch Erwachsene und vor allem Senioren wollen schnell einmal an die oberen Fächer kommen und lassen sich dabei schon ab und an auf halsbrecherische Methoden ein.

Wer dafür sorgen will, dass solche Unfälle vermieden werden, sollte nicht nur Regale und Schränke selbst, sondern auch die einzelnen Fachböden gegen Herausziehen sichern. Das bedeutet, dass die einfache Montage auf den üblichen Auflegern selten ausreichend ist. Das Herausziehen von Fach- und Regalböden lässt sich vermeiden, wenn diese entweder mit kleinen Metallwinkeln mit den Seitenbrettern fest verbunden oder direkt mit den Seitenwänden verschraubt werden.

Ausreichend kann es auch sein, direkt vor der Stirnseite von Regalböden und Schrank-Einlegeböden kleine Schrauben einzuschrauben, so dass sich die Bretter nicht nach vorn bewegen können.

Bei Kindern im Haushalt sorgen Sie auch dafür, dass auf dem Schrank oder Regal keine Dinge stehen, die auf Kinder eine hohe Anziehungskraft ausüben. „Verstecken“ Sie also Süsswaren und Spielzeuge nicht auf dem Schrank, sondern lieber verschlossen im Schrank. Damit nehmen Sie bestimmten Dingen gleich den Reiz und sorgen dafür, dass so manche Kletterpartie der Kleinen von vornherein ausgeschlossen bleibt.

Weitere Sicherungsvorkehrungen

Für weitere Sicherungsmassnahmen beispielsweise von Schubladen, Schranktüren und scharfen Ecken gibt es im Fachhandel geeignetes Sicherungsmaterial. Damit statten Sie Ihre Wohnung besonders dann aus, wenn kleinere Kinder ihre Welt entdecken. Wie in vielen Bereichen des Lebens gilt auch hier: Vorsorgen ist besser als heilen! Zu vielen Schränken und Regalen liefern die Hersteller entsprechende Sicherungsmaterialien bereits mit.

 

Oberstes Bild: © 2M media – shutterstock.com

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Mehr zu Olaf Hoffmann

Olaf Hoffmann ist der kreative und führende Kopf hinter dem Unternehmen Geradeaus...die Berater.
Neben der Beratertätigkeit für kleine und mittlere Unternehmen und Privatpersonen in Veränderungssituationen ist Olaf Hoffmann aktiv in der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe.
Als Autor für zahlreiche Blogs und Webauftritte brilliert er mit einer oftmals bestechenden Klarheit oder einer verspielt ironisch bis sarkastischen Ader. Ob Sachtext, Blogbeitrag oder beschreibender Inhalt - die Arbeiten des Autors Olaf Hoffmann bereichern seit 2008 in vielfältigen Formen das deutschsprachige Internet.

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