Ein Leitfaden für das Tapezieren

Wer bereits einmal versucht hat, ein Zimmer seiner Wohnung selbst zu tapezieren, hat wahrscheinlich spätestens nach der zweiten schief angesetzten Bahn oder gerissenen Tapete wieder aufgegeben und einen Fachmann zu Rate gezogen. Die durchaus klebrige Angelegenheit ist jedoch einfacher, als man nach den ersten Versuchen denkt.

Mit einer strukturierten Arbeitsweise kann man sich sehr viel Nerven und auch Zeit sparen. Unser kleiner Ratgeber erleichtert Ihnen die Arbeit deutlich, so können Sie auch ohne Hilfe eines Handwerkers an Ihr Ziel gelangen. Im Winter haben wir schliesslich ausreichend Zeit dafür, unsere Wohnung auf Vordermann zu bringen. Also heisst es: Hoch die Ärmel und her mit dem Kleister.

Vorbereitungen für das Tapezieren

Wichtig ist hierbei natürlich zunächst eine strukturierte Vorbereitung der Arbeiten. Legen Sie sich Werkzeuge und Hilfsmittel ordentlich zurecht, damit Sie jederzeit Zugriff auf das gerade benötigte Tool haben. Hier eine Auflistung all der Dinge, die Sie benötigen, um ordentlich tapezieren zu können:

  • Tapete
  • Tapeziertisch
  • Quast
  • Kleister
  • Schere
  • Bürste
  • Teppichmesser
  • Zollstock oder Massband
  • Lineal (breiter als die Tapete)
  • Wasserwaage
  • Leiter.

Diese Materialien erhalten Sie in jedem guten Baumarkt. Der Kleister sollte am besten bereits am Vorabend angerührt werden, damit sich die Inhaltsstoffe optimal im Wasser auflösen können und alles bereits durchzieht. Um die benötigte Menge an Tapetenrollen zu ermitteln, benötigen Sie die Breite und die Höhe der Wände. Mit den vorliegenden Werten können Sie dann ermitteln, wie viele Bahnen Sie aus einer Rolle Tapete erhalten. Kaufen Sie immer ein oder zwei Rollen mehr, damit Sie im Fall eines Schadens reagieren können, ohne erneut den Baumarkt aufsuchen zu müssen. Wenn Sie nicht alle Rollen brauchen, können Sie diese anschliessend wieder umtauschen.


Beim Tapezieren ist eine strukturierte Vorbereitung der Arbeiten wichtig. (Bild: Syda Productions / Shutterstock.com)


Vorbereitung der Bahnen

Der Tapeziertisch ist aufgestellt, der Kleister steht bereit, die Möbel zur Seite gerückt wurden und die Wände sauber von der alten Tapete befreit. Nun kann es endlich losgehen. Legen Sie an der Wand entlang entweder alte Zeitungsseiten oder eine Folie auf den Boden. So verhindern Sie, dass der Kleister auf den Fliesen, dem Laminat oder dem Parkett landet.

Schneiden Sie die erste Bahn der ermittelten Deckenhöhe entsprechend ab. Beschweren Sie diese vorne und hinten mit einem Gewicht, damit sich der Abschnitt nicht immer wieder zusammenrollt. Wiederholen Sie diesen Vorgang, bis Sie die erste Rolle komplett in Bahnen aufgeteilt haben. Es empfiehlt sich, zwei bis drei Zentimeter mehr überstehen zu lassen, als Sie eigentlich benötigen. So haben Sie ein wenig Spielraum und können eine exakte Kante erzeugen.

Kleistern Sie anschliessend mit der Hilfe des Quasts die Bahnen ein. Geben Sie nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel Kleister auf die Bahn, damit diese sich entsprechend vollsaugen kann. Danach klappen Sie die Bahn vom äusseren Ende her so zusammen, dass das Ende in der Mitte der Bahn landet. Von der anderen Seite aus wiederholen Sie diesen Vorgang. Danach können Sie die gekleisterte Bahn über die Lehne eines Stuhls hängen, um ihr die benötigte Einwirkzeit zu geben. Fahren Sie nun mit den anderen Bahnen fort, bis Sie alle mit Kleister bedeckt haben.

Die erste Bahn kommt an die Wand

Nehmen Sie sich die erste angefertigte Bahn und steigen Sie auf die Leiter. Klappen Sie ein Ende der Bahn vorsichtig aus. Sie müssen darauf achten, dass in der Tapete keine Risse entstehen, da diese durch die Feuchtigkeit des Kleisters sehr empfindlich ist. Nehmen Sie die Ecken der Tapetenbahn jeweils zwischen Zeigefinger und Daumen und setzen Sie die Bahn parallel zur Decke an die Wand. Drücken Sie die obere Kante leicht an.

Mit der Bürste streichen Sie nun von oben nach unten, sodass Lufteinschlüsse nach aussen gedrückt und entfernt werden. Sobald Sie mit der Bürste in der Mitte der Tapete angekommen sind, ziehen Sie vorsichtig den unteren, zuvor eingeklappten Teil auseinander und fahren mit der Bearbeitung mit der Bürste fort, bis die komplette Bahn an der Wand klebt. Mit der Wasserwaage ermitteln Sie nun, ob die Tapete parallel zur Nebenwand angebracht wurde. Wenn nicht, einfach etwas nachschieben, solange die Tapete noch feucht ist.



Schnell und ordentlich arbeiten

Fahren Sie mit den anderen Bahnen fort, bis die komplette Wand bedeckt ist. Schalter und Steckdosen sollten vorher demontiert werden. Schalten Sie hierzu bitte immer die Sicherung aus. Schneiden Sie die Löcher der Stromelemente vorsichtig mit dem Teppichmesser aus.

Damit die Tapete schneller trocknet, können Sie eine moderne Infrarotheizung oder einen Heizlüfter verwenden. Doch auch bei normaler Zimmertemperatur wird die Tapete innerhalb eines Tages trocknen. Nun können Sie noch eventuelle Überstände am Boden mit dem Teppichmesser entfernen und die Fussleisten wieder montieren. Wir gratulieren Ihnen zur neuen Tapete!

 

Oberstes Bild: Tapezieren ist einfacher, als man nach den ersten Versuchen denkt. (© bikeriderlondon / Shutterstockc.com)

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