Leerwohnungen im Kanton und der Stadt Zürich

Im Kanton Zürich hat die Zahl leerstehender Wohnungen erstmals seit 1998 die 6000er-Marke überschritten. Dies bedeutet einen Anstieg um mehr als 600 gegenüber 2015 oder einen relativen Zuwachs von 13 Prozent. Der Leerwohnungsanteil beläuft sich damit aktuell auf 0.84 Prozent. Am niedrigsten ist der Leerstand bei Wohnungen mit weniger als drei Zimmern. Im Unterschied zum Kanton ist in der Stadt Zürich der Leerwohnungsstand praktisch stabil geblieben.

Mit der Leerwohnungszählung wird jährlich die Zahl der Wohnungen ermittelt, die per 1. Juni leerstehen. Die Leerwohnungszahl bildet dabei nur einen Teil der Wohnungen ab, die auf den Markt kommen. Der Grossteil wird unmittelbar nach einem Auszug wieder vermietet oder verkauft. So werden etwa in der Stadt Zürich in einem durchschnittlichen Monat rund 1700 Wohnungen (wieder-)bezogen, was mehr als dem Dreifachen des aktuellen Leerwohnungsbestands entspricht. Damit herrscht am Wohnungsmarkt mehr Bewegung, als in der Leerwohnungszahl zum Ausdruck kommt.

Im Kanton Zunahme seit 2012

Die Zahl der im Kanton Zürich als leerstehend gemeldeten Wohnungen lag von 2008 bis 2012 fast konstant bei rund 4000 und hat seither kontinuierlich zugenommen. Aktuell liegt die Leerwohnungszahl bei 6146 und erreicht somit das Niveau der späten 1990er-Jahre. Die Zunahme betrifft alle Wohnungsgrössen.

Werden die Zahlen der späten 1990er-Jahre mit der aktuellen Erhebung verglichen, lassen sich jedoch grundlegende strukturelle Unterschiede erkennen. Während aktuell rund jede zweite leerstehende Wohnung vier oder mehr Zimmer aufweist, machten in den späten 1990ern grosse Wohnungen nur rund 40 Prozent des Leerstandes aus. Umgekehrt kann man beobachten, dass aktuell nur jede fünfte leerstehende Wohnung weniger als drei Zimmer aufweist, während in den späten 1990er-Jahren noch knapp jede dritte leerstehende Wohnung in diesem Segment war.

Am höchsten liegt derzeit die Leerwohnungsquote in der Region Pfannenstiel, wo sie erneut um ca. 0.3 Prozentpunkte auf 1.85 Prozent zunahm – ähnlich hoch liegt sie mit 1.55 Prozent nur noch im Zürcher Oberland. Einzig im Weinland sind nennenswerte Rückgänge der Leerwohnungsziffer zu verzeichnen – die Quote bleibt mit 1.17 Prozent jedoch weiterhin über dem Kantonsdurchschnitt.


Der Kanton Zürich verzeichnet steigende Wohnungsleerstände, in Zürich selbst ist die Lage stabil. (Bild: © alexandre zveiger – shutterstock.com)

Niedriger Leerwohnungsstand in Zürich

Im Gegensatz zum Kanton Zürich war in der Stadt Zürich kein signifikanter Anstieg zu beobachten. Am 1. Juni 2016 standen 484 Wohnungen leer, das sind fast gleich viele wie im Vorjahr (483). Damit bleibt die Leerwohnungsziffer weiterhin bei 0.22 Prozent. Vergleichsweise hohe Werte erreichen die Leerwohnungsquoten in zentrumsnahen Quartieren mit hoher Neubautätigkeit (Enge, Langstrasse). Die tiefsten Leerwohnungsziffern sind in Zürich-Nord in den Kreisen 11 (0.11 Prozent) und 12 (0.09 Prozent) zu finden.

Von den 484 Leerwohnungen befanden sich 146 in Neubauten. Dies ist zwar ein beachtlicher Anteil, stellt jedoch gegenüber dem Vorjahr (192 Leerwohnungen in Neubauten) einen deutlichen Rückgang dar. Umgekehrt hat die Anzahl leerer Wohnungen in älteren Bauten von 291 auf 338 zugenommen.

In der Stadt Zürich stehen vor allem Wohnungen im gehobenen Preissegment leer. Der monatliche Medianmietpreis von Leerwohnungen liegt bei 34 Franken pro Quadratmeter, während er bei neu bezogenen Wohnungen mit 23 Franken pro Quadratmeter um fast einen Drittel tiefer liegt. Noch grösser ist die Differenz zu den Mieten von Wohnungen, bei denen schon seit mindestens drei Jahren kein Mieterwechsel mehr stattgefunden hat. Dort liegt der Medianmietpreis bei 19 Franken pro Quadratmeter.

 

Artikel von: Stadt Zürich – Statistik / Kanton Zürich – Statistisches Amt
Artikelbild: © Dejan Gileski – shutterstock.com

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