Polstermöbel machen glücklich

Vor einigen Jahren wagte eine Gruppe alternativ lebender Studenten in ihrer WG ein interessantes Experiment: eine Wohnungseinrichtung ohne Polstermöbel. Es gab eine lange Tafel für gemeinsame Mahlzeiten, einfache Stühle und Arbeitstische, um die Seminararbeiten nicht auf dem Boden schreiben zu müssen. Zum Lagern, Sitzen und Meditieren gab es Bastmatten. Wer zum Schlafen besondere Bequemlichkeit bevorzugte, besass eine Matratze. Aber das waren eher die Aussenseiter der Wohngemeinschaft. Nicht, dass es den jungen Leuten leichtgefallen wäre, im Schneidersitz auf dem Boden zu lagern. Die Anstrengung, ihre ungeschmeidigen europäischen Gliedmassen in die Haltung asiatischer Meditationstechniken zu bringen, war den Gesichtern der Bequemlichkeitsgegner deutlich anzusehen. Aber da musste man eben durch. Es war wie beim Zen-Buddhismus: Wenn du lange genug auf dem Boden sitzt, kommt die Erleuchtung garantiert. Niemand kann sagen, ob die Gruppe nicht kurz vor dem Durchbruch stand.

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