Umzug mit Kindern
VON Agentur belmedia Umzugsplanung Umzugspraxis
Die Ankündigung eines Umzuges ruft bei ihnen also eher Sorgen und Ängste als freudige Erwartungen hervor. Gleichzeitig sind Kinder Neuem gegenüber oft wesentlich aufgeschlossener als Erwachsene und betrachten Veränderungen in ihrem Umfeld mit einer gehörigen Portion Abenteuerlust und Unternehmungsgeist. Darüber, wie Sie diesen beiden widersprüchlichen Eigenschaften bei einem Umzug am besten gerecht werden, informiert Sie der nachfolgende Artikel.
Vor dem Umzug
Weihen Sie Ihre Kinder so früh wie möglich in die Umzugspläne ein, damit sie genug Zeit haben, sich mit der neuen Situation auseinanderzusetzen. Zu dieser Taktik gehört auch, die Erzieher in Kindergarten, Schule und Hort sowie den Freundes- und Verwandtenkreis zu informieren, denn in diesem Umfeld werden die Kleinen ihre Gedanken zum Umzug ebenfalls äussern.
Erklären Sie Ihren Kindern, was es bei einem Umzug zu beachten gilt, welche Arbeiten dafür notwendig sind und dass diese einige Zeit in Anspruch nehmen werden. Jüngere Familienmitglieder werden diese Informationen umgehend in ihr tägliches Spiel integrieren und Ihnen dadurch wertvolle Anregungen für weitere Gespräche zum bevorstehenden Umzug liefern. Hören und sehen Sie also genau hin, wenn Puppe, Teddy & Co. ihre Sachen packen!
Vermeiden Sie es, im Rahmen des grossen Ereignisses negative Äusserungen zu machen. Gängige Formulierungen wie „Jetzt können wir endlich einmal richtig ausmisten!“ oder „Dreimal umziehen ist wie einmal abbrennen“ werden von Kindern oft wörtlich genommen und lösen eine völlig falsche Vorstellung vom bald folgenden Wohnungswechsel aus.
Geben Sie Ihren Kindern einen Überblick über den Fortschritt der Vorbereitungen; erwarten Sie aber nicht zuviel Abstraktionsvermögen. Wenn die Kleinen beim Anblick der neuen, aber noch leeren Wohnung in Tränen statt in Jubel ausbrechen, liegt das möglicherweise daran, dass ihnen die Räume einfach zu kahl sind und sie sich das Leben in einem weiss getünchten Zimmer nicht vorstellen können.
In Vorbereitung des Umzuges
Unabhängig davon, ob Sie ein professionelles Unternehmen beauftragt haben oder den Umzug mit Hilfe von Freunde bewerkstelligen wollen: Lassen Sie die Kleinen wichtige persönliche Dinge selbst verstauen! Gerade jüngere Kinder machen sich häufig grosse Sorgen um den Verlust oder die Beschädigung einzelner Teile.
Wenn Sie dabei auf Sachen stossen, die Sie gern loswerden, die Kleinen aber unbedingt mitnehmen möchten, bieten Sie den Sprösslingen dafür eine Extra-Kiste an. Diese können Sie nach dem Umzug im Keller oder im Abstellraum lagern und später noch einmal gemeinsam in Ruhe durchsehen. In vielen Fällen relativiert sich die Bedeutung des Inhalts mit etwas zeitlichem Abstand ganz von selbst, so dass sich Diskussionen über eine endgültige Entsorgung plötzlich erübrigen.
Während des Umzugs
Ist der Tag des Umzugs gekommen, erteilen Sie Ihrem Nachwuchs neben klaren Anweisungen auch kleine Aufgaben. Dadurch binden Sie sie aktiv ins Geschehen ein und geben ihnen das Gefühl, gebraucht zu werden. Sind die Kinder dafür noch zu klein oder Ihre eigenen Nerven zu angespannt, überlassen Sie die Aufsicht einer am Umzug unbeteiligten Person. Auch aus dieser Position heraus können Ihre Sprösslinge Sie tatkräftig unterstützen – zum Beispiel, indem sie einen Kuchen für die vielen fleissigen Helfer backen oder ein neues Klingelschild für die Tür der neuen Wohnung gestalten.
Nach dem Umzug
Lassen Sie sich von der natürlichen Neugier Ihrer Kinder anstecken und erkunden Sie zusammen die neue Umgebung! Finden Sie heraus, wer nebenan wohnt, ob es in der Nähe gleichaltrige Spielgefährten gibt und wie weit die nächste Einkaufsmöglichkeit entfernt liegt. Erleichtern Sie Ihrem Kind die Orientierung, indem Sie die wichtigsten Strecken mit ihm gemeinsam abgehen und es dabei auf markante Punkte aufmerksam machen.
Hat der Umzug einen Wechsel des Kindergartens oder der Schule notwendig gemacht, erkundigen Sie sich dort, wie Sie dem Neuzugang die Eingewöhnung erleichtern können. Begleiten Sie Ihr Kind in den ersten Tagen ebenso intensiv, wie Sie es zu Beginn der Vor- und Einschulphase schon einmal getan haben und achten Sie darauf, die positiven Aspekte der ungewohnten Situation herauszustellen.
Ermöglichen Sie es Ihrem Kind, auch ausserhalb der Kindergarten- oder Schulgemeinschaft Kontakte zu knüpfen: Laden Sie Freunde ein, machen Sie Besuche und frequentieren Sie Sportvereine, Jugendgruppen oder die Veranstaltungen der Kirchgemeinde.
Wenn Ihr Kind am letzten Wohnort bereits stabile Beziehungen hatte, sollten Sie diese auch weiterhin pflegen. Verabreden Sie sich auf angestammten Spielplätzen, unternehmen Sie mit den alten Freunden Ausflüge und bedenken Sie sie in regelmässigen Abständen mit kleinen Aufmerksamkeiten. Akzeptieren Sie es jedoch, wenn die Kinder sich aufgrund des geringer gewordenen Kontaktes zunehmend entfremden oder verstärkt anderen Freunden zuwenden. Auch solche Veränderungen gehören zum Erfahrungsschatz, den Ihr Nachwuchs im Rahmen eines Umzugs sammelt.
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