Angekommen im neuen Zuhause: Was tun, wenn der Wasserdruck zu niedrig ist?
VON Sandra Katemann Umzugspraxis
Oft stellt man erst nach dem Umzug in ein neues Heim fest, dass der Wasserdruck vor Ort zu niedrig ist. Gerade jetzt stehen aber meist umfangreiche Putz- und Reinigungsarbeiten an, sodass ein geringer Druck in den Wasserleitungen eher hinderlich ist und somit wertvolle Zeit kosten kann. Wie die Erfahrung immer wieder zeigt, sind die Ursachen für einen zu geringen Wasserdruck oft schon auf Anhieb erkennbar. So kann dieses Übel oft rasch an der Wurzel gepackt und das Problem behoben werden. Das können Sie bei einem zu geringen Wasserdruck tun:
Mitunter kann ein zu geringer Wasserdruck dadurch begründet sein, dass die vorherigen Bewohner aus Gründen der Kostenersparnis eine entsprechende Vorrichtung an den Wasserhähnen oder gar an der Hauptleitung angebracht haben. Überprüfen Sie deshalb zuerst, ob eine solche Installation auch in Ihrem neuen Zuhause vorhanden ist, und entfernen Sie sie bei Bedarf.
Ein Anruf genügt oft schon
Setzen Sie sich nach dem Umzug der Einfachheit halber zunächst mit dem lokalen Versorger in Verbindung. Dieser kann meist schon am Telefon Auskunft darüber geben, ob möglicherweise ein technischer Defekt oder eine sonstige Störung vorliegt. Üblicherweise wird diese kurzfristig behoben. Auch ist zu berücksichtigen, dass die Wasserwerke hin und wieder Überprüfungen und Kontrollen an den Leitungen durchführen. Allerdings werden die betreffenden Haushalte über derartige Massnahmen meist zwei Wochen im Voraus per Brief informiert. Schauen Sie also auch nach, ob sich möglicherweise eine solche Nachricht in Ihrem Briefkasten befindet.
Mitunter lapidare Auslöser
Die Ursache für einen zu niedrigen Wasserdruck kann durchaus auch ein verstopfter Wasserfilter sein. Dieser befindet sich in der Regel im Keller eines Hauses und soll verhindern, dass kleine Steinchen, Kies, Sand und ähnliche Partikel in die Wasserleitung geraten. Dies kann auf unterschiedliche Weise passieren, zum Beispiel auch durch Reparatur- oder Wartungsarbeiten. Grundsätzlich sind die Wasserwerke lediglich bis zum Hauptanschluss verantwortlich für die Wasserversorgung im Haus. Darüber hinaus kann der Vermieter zur Verantwortung gezogen werden, wenn die Wasserversorgung nicht ordentlich gewährleistet ist.
Idealerweise beträgt der Druck in einer Trinkwasserleitung, je nach Grösse eines Hauses, etwa zwischen drei und acht bar. Der Gesetzgeber schreibt den Wasserversorgern vor, dass ein durchschnittlicher Wasserdruck von rund zwei bis drei bar in normalen Gebäuden vorhanden sein sollte. Je mehr Stockwerke in einem Haus vorhanden sind, desto höher muss der Bar-Wert sein, wobei diesbezüglich für jede Etage 0,5 bar zusätzlich kalkuliert werden.
Im Baumarkt sind spezielle Druckmessgeräte für wenige Franken zu haben, mit denen Sie in Eigenregie den Wasserdruck in Ihrem Zuhause messen können. Dieses Gerät fixieren Sie einfach am Wasserhahn und lassen das Wasser dann mit maximalem Strahl etwa eine Minute lang laufen. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, lassen Sie den Wert einfach von einem professionellen Sanitärfachmann in Augenschein nehmen.
Einfach, aber effektiv
Zwar sind diese Massnahmen recht einfach durchführbar. Jedoch können Sie auch auf die unkonventionelle Weise versuchen, den Wasserdruck zu messen. Dafür brauchen Sie nichts weiter, als einen handelsüblichen 10-Liter-Eimer und eine Stoppuhr bzw. eine entsprechende App, die Sie sich auf Ihr Smartphone laden können. Drehen Sie den Wasserhahn ganz auf und lassen das Wasser laufen. Dauert es etwa 30 Sekunden, bis der Eimer vollständig mit Wasser gefüllt ist, kann man von einem Wasserdruck von rund 4 bis 5 bar ausgehen.
Grundsätzlich haben Mieter einen gesetzlich verankerten Anspruch auf einen adäquaten Wasserdruck in ihrem Zuhause. So können Sie sich also direkt an Ihren Vermieter wenden, um das Problem beheben zu lassen.
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