Im neuen Zuhause setzen Schweizer auf selbst erzeugte Energie
Die stetig steigenden Energiekosten in der Schweiz nehmen nach Ansicht zahlreicher Verbraucher geradezu beängstigende Ausmasse an. Aber nach wie vor scheint ein Ende der Fahnenstange nicht erreicht, und die Preisspirale bei Strom und Gas dreht sich wohl auch weiterhin in einem rasenden Tempo stetig nach oben. Fakt aber ist, dass Sie als Energiekunde keineswegs machtlos sind und den Mega-Konzernen tatenlos gegenüber stehen müssen. Ganz im Gegenteil.
Bieten Sie den Energieriesen die Stirn und erzeugen Sie Ihren eigenen Strom. In diesem Zusammenhang stehen Ihnen unterschiedliche, sehr vielversprechende Möglichkeiten zur Verfügung. Eine der beliebtesten Varianten ist die Energieerzeugung mithilfe einer Solaranlage. Und auch die sogenannten Mini-Windkraftanlagen oder Blockheizkraftwerke haben es in sich. Sicherlich sind die Anschaffung und Installation solcher Systeme vor Ort mit einem gewissen finanziellen Aufwand verbunden. Auch die Montage gestaltet sich unter Umständen etwas arbeitsintensiv.
Aber die Mühe lohnt sich, denn der Faktor Kostenersparnis ist im Lieferumfang gewissermassen inklusive. Selbst der Staat wird unter bestimmten Voraussetzungen Ihre Bemühungen belohnen. Wer nämlich auf die moderne Art Energie sparen und zugleich die Umwelt schonen will, kann von attraktiven Förderungen profitieren. Informieren Sie sich über individuelle staatliche Fördermöglichkeiten und Zuschüsse entweder bei Ihrer lokalen Behörde oder direkt beim Bundesamt für Energie BFE.
Sonnige Aussichten für Ihre Geldbörse
Wenn Sie sich für eine solare Anlage auf Ihrem Dach entscheiden, haben Sie die Qual der Wahl. Welche Variante für Ihr Eigenheim jeweils besonders sinnvoll ist, hängt in erster Linie von der zur Verfügung stehenden Dachfläche sowie von der Beschaffenheit Ihres Hauses ab. Bei einer grösseren Dachfläche empfiehlt sich erfahrungsgemäss die Installation eines Solarsystems mit polykristallinen Siliziumsolarzellen. Im Gegensatz zu einem monokristallinen Modell, dessen Kristallstruktur sich durch eine homogene Beschaffenheit auszeichnet, ist die polykristalline Anlage erheblich preisgünstiger. Jedoch ist die Sonnenausbeute im Vergleich geringer. Was aber viele Hauseigentümer nicht davon abhält, die Installation dieser Systeme zu bevorzugen.
Geht es hingegen darum, aus einer kleinen Dachfläche so viel Sonnenenergie wie möglich herauszuholen, sind monokristalline Module empfehlenswert. Aber ganz egal, ob mono- oder polykristalline Module: Der Installationsaufwand ist bei beiden ähnlich. Sogar mit Blick auf die jeweilige Lebensdauer unterscheiden sich beide Ausführungen nicht.
Übrigens sind die neuen Dünnschicht-Solaranlagen ebenfalls eine recht interessante und noch dazu sehr preisgünstige Alternative für Ihre private Stromversorgung. Eine kristalline Strukturierung ist hierbei allerdings nicht gegeben. Dafür ist das Material optimal für die Anbringung auf besonders dünnen Oberflächen geeignet. Das bedeutet, dass sogar die Installation an der Fassade Ihres neuen Hauses möglich wäre. Zudem lassen sich Edelstahlflächen oder auch andere Träger, wie zum Beispiel Glas oder gar Textilien, mit Dünnschicht-Solarmodulen bestücken.
Wind statt Sonne nutzen
Mit einer funktionalen Kleinwindkraftanlage bringen Sie buchstäblich frischen Wind in die Energielandschaft. Das Leistungsvolumen ist beeindruckend: So können Sie, je nach Modell, bis zu 30 Kilowatt Strom selbst erzeugen. Wollen Sie die Energie, die Sie selbst zu Hause nicht nutzen, in das öffentliche Netz einspeisen, erhalten Sie vom jeweiligen lokalen Netzbetreiber sogar noch eine Vergütung. Bedenken Sie allerdings, dass die Investitionskosten für eine Kleinwindkraftanlage derzeit noch relativ hoch sind. Sie bemessen sich in der Regel nach der erzielten Kilowattleistung, wobei der Gesamtpreis für ein derartiges System rund 2500 bis 3200 CHF betragen kann.
Die Geräusche, welche durch die sich drehenden Rotorblätter entstehen, können unter Umständen störend sein. Bevor Sie also eine Kleinwindkraftanlage in Ihrem Garten aufstellen, ist es ratsam, die Nachbarschaft über Ihr neues Energiesparprojekt in Kenntnis zu setzen.
Klein, aber fein: Blockheizkraftwerke für Ihr neues Zuhause
Statt auf Fotovoltaik oder Windkraft zu setzen, können Sie ebenso mit einem privaten Blockheizkraftwerk (BHKW) bares Geld sparen. Mit einer solchen Anlage, die etwa so gross ist wie ein moderner Kühlschrank, ist es ohne Weiteres möglich, die Energiekostenabrechnung um beinahe 35 bis 40 % zu senken. Ob Strom, Heizungsenergie oder Warmwasser: Mit einem Mini-BHKW sind Sie zu Hause in jedem Fall gut beraten.
Während klassische Brennkessel Gas, Holz oder auch flüssige Brennstoffe wie Öl in Wärme umwandeln, kann das Blockheizkraftwerk noch mehr. Es ist nämlich ausserdem in der Lage, durch die sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung Strom zu erzeugen. In deren Zuge wird die Abwärme, die ja bei der Generierung von Energie als Nebenprodukt entsteht, für die Wärmeversorgung genutzt. So viel Effizienz spricht wahrlich für sich, und es ist eine wohldurchdachte Möglichkeit, um Ihre Haushaltskasse zu entlasten und die Umwelt zu schonen.
Lassen Sie sich schon vor Ihrem Umzug ins neue Eigenheim ausführlich von einem erfahrenen Fachmann beraten. Erfahren Sie so, wie Sie den Energieverbrauch daheim wirkungsvoll reduzieren können.
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