Luzia Vogt: „Wohnlabor“ vom 26.08. bis 5.09.2021 im Kein Museum
Wie gewohnt werden kann, steht in enger Verbindung dazu, wie gebaut worden ist. Es bestimmt darüber, wie viele Personen einziehen werden und wie eng ihr Verhältnis im Alltagsleben aussehen wird. Dabei sind die bestehenden Wohnungsformen beides: Ausdruck von Bedürfnissen, wie einst gewohnt werden wollte, aber auch von gesellschaftlichen Normen, wie einst gewohnt werden sollte.
Da das Modell der bürgerlichen Kleinfamilie immer noch eine der dominantesten Lebensformen darstellt, sind in der Schweiz auch hauptsächlich entsprechende Wohnformen wie das Einfamilienhaus oder die Familienwohnungen zu finden. Dass es daneben jedoch auch ein starkes Bedürfnis nach anderen Typologien von Wohnungen gibt, zeigt sich in den zahlreichen Wohnprojekten, die sich selbst als „alternativ“ bezeichnen, oder als solche in den Medien betitelt werden.
In Luzia Vogts künstlerischer Arbeit stehen kollektive – und damit eine Form der alternativen – Wohnformen im Fokus: Dieses Jahr wurden an der Zollstrasse in Zürich die ersten legalen Hallenwohnungen eröffnet, die bereits von mehreren Kollektiven bewohnt und nach eigenen Bedürfnissen ausgebaut werden. Dass es diese Wohnform nun in die Legalität geschafft hat und nun spezifisch Hallen zu diesem Zweck erbaut werden, zeigt das bestehende Interesse in der Gesellschaft an dieser Wohnweise. So ist Luzia Vogt Mitinitiantin der kürzlich gegründeten IG Hallenleben, in der sich die Gleichgesinnten darüber austauschen, wie der kollektive Raum genutzt werden kann und welche baulichen Vorrichtungen und institutionelle Einrichtungen dafür geschaffen werden müssen.
Gemeinsam mit Kein Museum möchte Luzia Vogt in einem interaktiven und multimedialen „Wohnlabor“ diverse architektonische Elemente des kollektiven Wohnens genauer untersuchen und das Wohnen als soziale Praxis ins Zentrum rücken. Nicht nur können modulare Wohninfrastrukturen ausgetestet werden, auch werden die Besucher:innen eingeladen zu erproben, welche Visionen in kollektiven Wohnformen lebbar gemacht werden können und mit welchen Mitteln.
Daten
Do, 26.8. 18-21 Uhr | Vernissage
Fr, 27.8. 18-21 Uhr
Sa, 28.8. 14-18 Uhr
So, 29.8. 14-18 Uhr
Do, 2.9. 18-21 Uhr | Werkgespräch
Fr, 3.9. 18-21 Uhr
Sa, 4.9. 14-18 Uhr
So, 5.9. 14-18 Uhr
KEIN MUSEUM
Mutschellenstrasse 2
CH-8002 Zürich
Quelle: Kein Museum
Bilder: © Luzia Vogt