Nach dem Umzug beschädigte Möbel retten
Janina Schmid Allgemein Umzugspraxis
Dass beim Umzug mal etwas zu Bruch geht, ist eigentlich schon fast normal. Insbesondere bei Möbeln kommt es immer mal zu dem einen oder anderen Schaden. Mit ein paar Tricks lassen sich diese jedoch relativ leicht beseitigen.
Ein Riss in der Couch, ein gerissenes Scharnier, Kratzer in der Lackschicht – All das sind Schäden, wie sie beim Umzug relativ häufig passieren. Unter gewissen Voraussetzungen ist es möglich, diese zu beheben. Allerdings lässt sich schon im Vorfeld einiges bewerkstelligen, damit es gar nicht erst dazu kommt. Zuletzt gibt es ausserdem noch die Versicherung, die unter bestimmten Voraussetzungen einspringt.
Schäden vermeiden mittels entsprechender Vorbereitung
Gerade bei Möbelstücken ist es immer sinnvoll, eine korrekte Vorbereitung anzustreben, um Schäden zu vermeiden. Hierbei gilt:
- Möbel sollten, sofern möglich, in ihre Einzelteile zerlegt werden. Gerade bei Verschraubungen kommt es leicht zu einem Riss im Material. Ausserdem fällt somit der Transport sehr viel leichter.
- Bei Möbelstücken, die sich nicht demontieren lassen, ist eine stabile und schützende Ummantelung empfehlenswert. Luftpolsterfolie, Decken oder ähnliches Material bieten den Möbeln den nötigen Schutz und das Risiko eines Schadens lässt sich bestmöglich minimieren.
- Ein vorsichtiger Umgang mit den Möbeln sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Das gilt nicht nur für den Weg zum Transportfahrzeug, sondern auch von dort aus in die neue Wohnung. Zu beachten sind hierbei Kanten unterschiedlichster Art an Türen, Treppen, oder Zimmerdecken – Je vorsichtiger man ein Möbelstück transportiert, desto geringer ist das Risiko für Schäden.
Leider lässt sich ein Schaden nicht immer vermeiden, selbst wenn man eine grosse Vorsicht an den Tag legt. Für manche Schäden gibt es jedoch Rettung.
Beschädigtes Leder- oder Stoffsofa reparieren
Wenn der Stoff oder das Leder der Couch gerissen ist, lässt sich dieser Schaden möglicherweise beheben. Wobei es immer darauf ankommt, wie gross dieser ist. Eines vorab: Selbst wenn die Reparatur gut gelingt, wird er niemals vollständig unsichtbar sein. Wirft man einen genaueren Blick auf die Stelle, lassen sich meist Rückstände erahnen. Hier folgen ein paar Tipps, wie man das Problem am besten angeht:
- Bei kleineren Schäden oder bei Kratzern im Leder ist ein Pflegemittel empfehlenswert. Mit diesem lassen sich so manche Beschädigungen beseitigen. Die Nutzung eines Farbauffrischers ist ebenfalls angebracht.
- Risse oder Löcher werden zunächst unterfüttert, danach wird das Obermaterial genäht oder verklebt. Eine punktgenaue Verklebung ist mittels einer Spritze möglich.
- Fachhändler für Polstermöbel verkaufen in der Regel Reparatursets, die alle nötigen Bestandteile enthalten, die für eine Reparatur notwendig sind.
In Zweifelsfällen ist das Flicken auch möglich, indem man bei einer Stoff-Garnitur ein herausgeschnittenes Stück Stoff nutzt, welches sich rückseitig auf den Möbeln befindet. Der Seite, die man ohnehin nicht sieht, weil sie gegen eine Wand lehnt.
Kaputte Scharniere reparieren
Insbesondere dann, wenn sich Möbelstücke nicht demontieren lassen, kommt es durchaus vor, dass ein Scharnier aus seiner Verankerung bricht. Mit den richtigen Schritten lässt sich das jedoch leicht wieder beheben.
- Sämtliche Scharniere werden gelöst und in einem Möbelbad gereinigt.
- Gerissene Bohrlöcher werden mit einer Reparaturmasse gefüllt, oder passenden Holzdübeln. Idealerweise werden sie verleimt.
- Die reparierten Seitenwände werden plan geschliffen und eventuelle, überschüssige Spachtelmasse entfernt.
- Nun werden neue Bohrlöcher in die Grundplatte eingebracht. Hierfür nutzt man am besten eine Schablone.
- Scharniere festschrauben und Tür einsetzen.
- Zum Schluss wird die Tür nur noch justiert.
Ist hingegen das Scharnier defekt, kann man das Möbelband erneuern, was in diesem Fall sinnvoller ist.
Die einfache Reparatur von Holzschäden
Angestossenes Holz oder Kratzer lassen sich meist mittels weniger Schritte wieder beheben, so dass das Möbelstück in neuem Glanz erstrahlt. In der Regel braucht man für die meisten Arbeiten lediglich ein Stück Schleifpapier, ein Pinsel oder ein Schwamm, sowie eine Holzpaste. Für die Pflege und Lackierung wird dann nur noch ein Öl oder etwas Lack eingesetzt.
Man muss also nicht zu grossem Gerät, wie beispielsweise einer Stich- oder Laubsäge greifen, um eine fachgerechte Reparatur zu gewährleisten. Wir erklären, wie es geht:
- Unbehandelte Möbel: Mittels Holzpaste lassen sich hierbei Fugen, Risse oder Löcher stopfen. Danach kann man die Partie einfach abschleifen und mit einem Pflegeöl oder Holzlack behandeln.
- Leichte Kratzer entfernen: Hierbei hilft eine gute Möbelpolitur, welche den Lack leicht anlöst und kleinere Kratzer somit entfernt.
- Scheuerstellen auf hellem lackierten Holz: Sogenanntes Hartöl ist hierbei die Lösung. Zunächst wird die Stelle gereinigt, anschliessend mit dem Öl behandelt. Bei Bedarf wird das Prozedere wiederholt.
Gerade bei Holzmöbeln empfiehlt es sich, sie nach dem Umzug zunächst fachgerecht zu reinigen. Bleiben danach Schäden nach wie vor sichtbar, kann man das Möbelstück noch immer abschleifen und neu lackieren.
Möglicherweise hilft die Versicherung
Abgedeckt sind die meisten Schäden durch die Hausratversicherung. Hierbei gibt es allerdings einige Ausnahmen. Ein zerbrochener Glastisch wird beispielsweise übernommen. Schäden, die jedoch unfallmässig oder plötzlich passieren, lassen sich über die Privathaftpflichtversicherung regeln.
Doch wessen Versicherung übernimmt den Schaden? – Haftbar ist in den meisten Fällen die Versicherung des Verursachers. Im Falle eines Umzugsunternehmens oder -helfers also deren Versicherung.
Titelbild: Elnur – shutterstock.com