Umzug mit dem Fahrrad - Eine lohnende Alternative?

Mädchen auf einem Lieferfahrrad beim Möbeltransport

In einigen Ländern ist es bereits Standard, in anderen ist man erst am Anfang. Hierbei ist die Rede vom Umzug mittels Fahrrad. Besonders skandinavische Länder nutzen die Alternative gerne, sie verwenden die hierzu zweckdienlichen Lastenfahrräder sogar für grössere Einkäufe. Dazu kommt, dass die Verwendung eines solchen Fahrrads auch noch die Umwelt schont. Doch was gibt es noch zu beachten? Lohnt sich diese Alternative überhaupt?

Besonders in Grossstädten gestaltet sich der Umzug mittels entsprechendem LKW immer ein wenig schwer. Bei einer Alternative denkt man jedoch nicht gleich an ein Fahrrad, denn es bietet eigentlich nicht den nötigen Stauraum. Natürlich wäre da ein E-Bike sehr praktisch, doch auch dieses verfügt in der Standardversion nicht ausreichend Fläche. Ein sogenanntes Lastenfahrrad jedoch besitzt genau das. Mit ihm lassen sich Möbel, Kleinteile und Kartons bestens transportieren. Fraglich ist jedoch, welche Vor- und Nachteile diese Variante zu bieten hat.

Welche Vorteile hat ein Umzug mit dem Fahrrad?

Zunächst ist es einmal interessant, die Vorteile zu beleuchten, welche diese Methode zum Umzug zu bieten hat. Hier zu nennen wäre:

  • Umweltschonende Alternative: Umweltschutz und Nachhaltigkeit stellen in der heutigen Zeit zwei Themen dar, über die man zunehmend diskutiert. Mittels Fahrrad senkt man vor allem den Ausstoss von CO².
  • Stress- und Zeitersparnis: Mit dem Fahrrad muss man sich nicht durch enge Gassen zwängen, man kann stark befahrene Strassen meiden und umgeht somit Staus oder Chaos im Verkehr.
  • Geldersparnis: Die Miete für einen LKW fällt manchmal relativ hoch aus. Je nachdem, in welcher Stadt man umziehen möchte, lassen sich Lastenfahrräder über bestimmte Services auch kostenfrei ausleihen. Das schont gleichzeitig den Geldbeutel.
  • Ideal für kleinere Umzüge: Wer nicht gerade viel Mobiliar transportieren möchte und lediglich Kleidung, Pflanzen, oder Kleinmöbel transportieren will, bei dem reichen ein bis zwei Fahrten mit dem Fahrrad womöglich aus. Speziell bei Studenten ist diese Vorgehensweise typisch und die Alternative mit dem Fahrrad ideal.
  • Viel Bewegung: Wer mit dem Fahrrad umzieht, bewegt sich selbstverständlich auch etwas mehr als wenn er stattdessen den LKW in Anspruch nimmt. Effektiv hilft man nicht nur der Umwelt, sondern tut dabei auch noch etwas für seine Gesundheit.

Alleine diese Vorteile sprechen bereits für den Umzug mittels Fahrrad.

Die Nachteile beim Umzug mit dem Fahrrad

Leider gibt es bei dem Vorhaben auch ein paar Nachteile, die wir an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen wollen:

  • System hat sich noch nicht überall etabliert: Es sind hauptsächlich Grossstädte, die einen Service bieten, bei dem man Lastenfahrräder ausleihen kann. Manche Universitäten bieten ebenfalls die Möglichkeit an. In einer Kleinstadt wird man jedoch wahrscheinlich lange suchen müssen, um ein geeignetes Vehikel zu finden.
  • Fehlende Infrastruktur: Das Strassensystem ist derzeit noch so ausgebaut, dass es vor allem motorisierten Fahrzeugen zugute kommt. Die Fahrradwege sind nicht so ideal, dass man über diese leicht und unkompliziert ans Ziel gelangt. Durch die holprigen Wege besteht zudem ein grösseres Risiko für Schäden beim Transportgut.
  • Nicht für jeden Hausstand geeignet: Bei einer mehrköpfigen Familie, die mit einem ganzen Hausstand umzieht, ist der Umzug mittels Fahrrad eher weniger von Vorteil. Ausserdem lassen sich grössere Möbel mit dem Fahrrad meist nicht transportieren.
  • Gewicht beeinflusst Fahrgefühl: Wer ein Lastenfahrrad steuert, muss in jedem Fall sicher im Sattel sitzen, denn das Gepäck beeinflusst die Handhabung massgeblich.
  • Packsystem erforderlich: Nicht nur beim LKW ist es wichtig, ihn richtig zu bepacken. Beim Fahrrad muss man ebenso darauf achten, dass man es weder überlädt, noch ungleichmässig bepackt. Andernfalls bleibt man unterwegs liegen, oder wird nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer zu einer Gefahr.
  • Je nach Jahreszeit stellt der Umzug mittels Fahrrad noch andere Herausforderungen dar. Wer im Herbst umzieht, muss immer mit Regen rechnen, im Winter kommt Glatteis hinzu, was ebenfalls nicht empfehlenswert ist.

Um die Nachteile möglichst zu beseitigen, ist hauptsächlich ein Umdenken gefragt. Als Beispiel: Wer bereit ist, mehrere Fahrten zu unternehmen, kann wenigstens mittels Fahrrad kleinere Kartons oder Möbelstücke transportieren. Bei den grösseren greift man dann stattdessen auf den Kleintransporter zurück. Zwar erfordert dies ein gewisses Mass an Mühe, doch lässt sich somit ebenfalls CO² einsparen.

Andererseits gibt es Anbieter, die nicht nur die regulären Lastenfahrräder anbieten, sondern auch leicht zu steuernde E-Bikes, die mit einer Ladefläche ausgestattet sind. Sie lassen sich besser handhaben, selbst wenn das Gepäck etwas schwer ausfällt.

Fazit – Lohnenswert, oder eher nicht?

Die Entscheidung, ob man den Umzug mittels Fahrrad erledigt, oder eben nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Es kommt dabei auch immer ein wenig darauf an, welche Voraussetzungen gegeben sind und inwiefern man dazu bereit ist, den Weg ein oder mehrmals zu fahren.

Erleichterung bringen Lastenräder, die mit einem zusätzlichen Motor ausgestattet sind. Doch auch sie sind nicht immer die Lösung, wenn die Infrastruktur oder die Sicherheit auf dem Rad fehlt.

Ein völliges Umdenken, in Bezug auf den Umzug per Fahrrad, wird es wahrscheinlich nicht geben. Doch ist es ein Ansatz, der um Umdenken anregt und der sich möglicherweise auch ausbauen lässt.

 

Titelbild: www.hollandfoto.net – shutterstock.com

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