Warum Sie Umzugskartons nicht zu früh packen sollten
VON Sandra Katemann Umzugspraxis
Das Verpacken Ihrer Siebensachen in spezielle Umzugskartons gehört dabei in der Regel zu den Arbeiten, die von den meisten „Umzüglern“ als ganz besonders zeitraubend und lästig empfunden werden. Aber dennoch ist es nicht möglich, sie zu umgehen. Es sei denn, Sie sind bereit, den einen oder anderen zusätzlichen Euro für einen professionellen Umzugsservice auszugeben, welcher sodann in Ihrem Auftrag die Kartons packt. Fakt aber ist, dass selbst dann noch Ihr „wachsames Auge“ gefragt ist. Denn nur so haben Sie es in der Hand, dass sich nach dem erfolgreich absolvierten Umzug die benötigten Utensilien in Ihren neuen Räumlichkeiten rasch wiederauffinden lassen.
Sie ziehen es vor, die Umzugskartons in Eigenregie zu packen? Dann nutzen Sie doch die Option, den damit verbundenen Kraftaufwand so effizient wie möglich zu gestalten. Dabei schadet es nicht, wenige Wochen vor dem Umzug damit zu beginnen, jeden Tag etwa zwei bis drei Kartons zu packen. Würden Sie nämlich all die vielen Habseligkeiten, die sich im Laufe der Jahre in Ihrem Zuhause angesammelt haben, erst einen oder zwei Tage vor dem Umzug zusammentragen und in Kartons packen, so kämen Sie nicht nur in zeitliche Bedrängnis. Sondern infolgedessen würden Druck, Frust und Demotivation aufkommen. Diese drei Faktoren sind so ziemlich das Letzte, was man bei solch einem Grossprojekt gebrauchen kann.
Achten Sie unbedingt darauf, die Kartons nicht zu früh zu packen. In grossen Haushalten ist ein zeitiges Zusammensuchen und Verstauen von Kleidung, Deko-Artikeln, Büchern, Hausrat und Co. sicherlich sehr wichtig. Aber dennoch empfiehlt es sich, das Ganze nicht voreilig in Angriff zu nehmen. Denn so laufen Sie nur Gefahr, dass sich am Ende doch mehr Chaos einstellt, als ein Umzug ohnehin oft mit sich bringt. Gehen Sie deshalb lieber wie folgt vor und gliedern Sie Ihre Habseligkeiten idealerweise schon Wochen vor dem geplanten Umzug grob in drei Kategorien:
1. Gegenstände, die Sie über mehrere Monate hinweg gar nicht benötigen. Dies können zum Beispiel Dekorationsartikel, Stoffe, Kleidungsstücke, aber auch Spielzeuge, Werkzeug, Elektrogeräte, Gartenmöbel sowie Hausrat oder Büroartikel unterschiedlichster Art sein.
2. Dinge, die Sie oder Ihre Familie zwar regelmässig in Gebrauch haben, auf die man aber durchaus auch mal verzichten könnte. Je nach individuellen Gewohnheiten könnten unter anderem Nähzeug, Rezeptbücher, Putzmittel, bestimmte Körperpflege-Produkte oder Bastel-Utensilien in diese Gruppe gehören.
3. Materialien, die immer wieder benutzt werden: Kosmetikartikel, bestimmte Haushaltsgeräte, Schreibzeug, Bekleidung, Lebensmittel etc.
Damit es überhaupt möglich ist, diese drei Gruppierungen im Vorfeld möglichst genau bestimmen und die entsprechenden Sachen adäquat kategorisieren zu können, ergibt es Sinn, sich gleich nach dem Bekanntwerden Ihres Umzugsvorhabens mit der Einteilung Ihrer Habseligkeiten zu befassen. Auf diese Weise können Sie das Umzugsprojekt relativ gelassen angehen, ohne dabei Wichtiges zu vergessen und die Gesamtorganisation in Gefahr zu bringen.
Alles eine Sache der Organisation
Nicht nur die rechtzeitige Kategorisierung Ihres Hausstandes ist ungemein hilfreich, wenn es darum geht, die Umzugskartons wohldurchdacht zu packen. Sondern auch die explizite Vorab-Planung des Umzugstages spielt diesbezüglich eine sehr wichtige Rolle. Allerdings sind Sie gut beraten, wenn Sie schon im Vorfeld genau wissen, wie sich der „grosse Tag“ gestalten wird. Legen Sie deshalb einen möglichst genauen „Schlachtplan“ fest und klären Sie vorab wichtige Fragen, wie zum Beispiel:
- Werden zusätzliche Helfer mit anpacken? Wenn ja, wer bzw. wie viele?
- Wie viele Umzugswagen mit welchem Fassungsvermögen sind eingeplant?
- Um welche Uhrzeit startet der Umzug?
- Wer kümmert sich um das leibliche Wohl (Snacks, Getränke)?
Und vor allem: Welche Dinge werden an diesem Tag benötigt? Von Trinkbehältnissen und Essgeschirr über Werkzeug, Kleidung und Schreibutensilien bis hin zu Schlafzeug, Werkzeug, Reinigungsmitteln, Feuerzeugen sowie Spielzeug, Handtüchern, Küchentüchern bzw. Putzlappen und Körperpflegeprodukten sollte möglichst an alles gedacht sein.
Achten Sie sinnvollerweise darauf, diese Gegenstände im Vorfeld zur Seite zu stellen und in einem oder mehreren separaten Kartons zu deponieren. Dadurch haben Sie am Umzugstag bei Bedarf direkten Zugriff auf diese Dinge und müssen nicht lange suchen. Alles andere können Sie dann getrost verstauen.
Sind kurz vor dem „Event“ alle übrigen Kartons gepackt, deutlich leserlich beschriftet und sicher verschlossen, können sie griffbereit zur Seite gestellt werden. Das macht es später für jeden Helfer leichter, sie in den LW bzw. den Anhänger zu transportieren. Und auch in der neuen Wohnung angekommen findet man auf diese Weise alles viel schneller. Sie verschenken keine wertvolle Zeit, alle profitieren von einer effizienten Arbeitsweise und es baut sich kein Frust auf.
Tipp: Kleine Erfrischungen oder Snacks zwischendurch sollten natürlich nicht fehlen. Erledigen Sie die entsprechenden Einkäufe möglichst am Vortag des Umzugs. Verstauen Sie alles in einem separaten Karton und packen Sie ausserdem Essgeschirr, Besteck sowie gegebenenfalls Campingherd, Kaffeemaschine oder Wasserkocher dazu. Servietten oder Feuchttücher nicht vergessen – und schon steht der schmackhaften Motivation für zwischendurch nichts im Wege.
Wird das Kartonpacken gut und vorausschauend geplant, so profitieren Sie von einem Umzug, bei dem jeder buchstäblich „alles gut findet“!
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